ES WAR EINMAL IN DEUTSCHLAND

Frankfurt am Main, 1946. David Bermann (Moritz Bleibtreu) und seine jüdischen Freunde sind dem Naziregime nur knapp entkommen und träumen jetzt wie viele von der Ausreise nach Amerika. Doch wie das nötige Geld in diesen kargen Zeiten dafür aufbringen? Dem eloquenten Geschäftsmann kommt die zündende Idee: Was brauchen die Deutschen jetzt am meisten? Feinste Wäsche aller Art, hübsch verpackt in unglaubliche Geschichten.
Gemeinsam ziehen die sechs begnadeten Entertainer von Haus zu Haus und preisen den Hausfrauen mit hinreissender Chuzpe ihre Ware an, so dass die geschmeichelten Damen gar keine andere Wahl haben, als bei diesem unwiderstehlichen Angebot zuzugreifen. Das Geschäft floriert, die schöne, neue Zukunft naht. Doch bald holt Bermann seine eigene Vergangenheit ein: Warum hatte er damals einen zweiten Pass? Und was hatte es mit seinem Besuch auf dem Obersalzberg auf sich? Hat er womöglich mit den Nazis kollaboriert? Die kluge und attraktive, aber unerbittliche US-Offizierin Sara Simon (Antje Traue) lässt bei den Verhören nicht locker, sie will dem wahren Kern von Bermanns Erinnerungen auf die Spur kommen und begegnet seiner Fabulierkunst mit eiserner Strenge. Doch es fällt ihr zunehmend schwerer, sich seinem Charme und Witz zu entziehen…
«Es ist ein spannender Einblick in das Leben einer gespaltenen Gesellschaft. Fast beiläufig fragt der Regisseur dabei, ob man als Opfer überhaupt in einem Land leben kann, wo potenziell jeder Mitschuld auf sich geladen hat. Seine Protagonisten, allen voran Bermann, widersetzen sich der Opferrolle dabei auch mit Hilfe des typisch jüdischen Humors. So gelingt Gabarski eine spannende Balance zwischen Tragik und Komik.» (Hamburger Abendblatt)
«Trotz der generellen Leichtigkeit hat Sam Gabarski erfolgreich vermieden, seinen Film allzu glatt und entspannt durchzuinszenieren. Das macht ihn sympathisch, und das ist normal, besonders bei einer Komödie, die sich mit deutschen Tabus befasst und gelegentlich erfreulich politisch inkorrekt ist.» (programmkino.de)
«Eine mal tolldreist fabulierende, mal zutiefst anrührende Schelmengeschichte, die mit Respekt vor dem historischen Hintergrund die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahrhaftigkeit auflöst. In der Hauptrolle grossartig gespielt, vermittelt sich die Kraft des Geschichtenerzählens als Lebens- und Überlebenselixier.» (Filmdienst)