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CINEMA JENIN

CINEMA JENIN
von Marcus Vetter
Deutschland, Israel, 2012, ohne Dialoge de, 100'

 

Zum 12. qtopia-Geburtstag

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Mit seiner Dokumentation DAS HERZ VON JENIN über die Geschichte des palästinensischen Vaters Ismail Khatib konnte Regisseur Marcus Vetter viele, auch internationale, Auszeichnungen erhalten. Die Produktion zu diesem Film verführte Marcus Vetter auch zu einem Traum: Den Wiederaufbau eines seit 20 Jahren geschlossenen und nunmehr zur Ruine verkommenen grössten Kinos der Westbank in Jenin, dem „Cinema Jenin“. Das Kino sollte nach seinem Wiederaufbau nicht nur zur Vorführung von Filmen, sondern auch als Kulturzentrum und Ort der verschiedensten Theater- und Musikveranstaltungen dienen, aber besonders auch ein Refugium für die Kinder von Jenin sein.

 

Es war ein aussergewöhnlich zähes Ringen um Verträge mit den alten Besitzern und um Spenden und Sponsoren aus aller Welt. Es galt, das Misstrauen und die Vorurteile der Bürokratie des selbstverwalteten Palästinensergebietes und gleichzeitig seiner Menschen zu überwinden. Und immer wieder war das Scheitern des Projektes greifbar nah. Jedoch wurde auch die Zahl der Helfer um Marcus Vetter, Ismail Khatib, dem Vater des Jungen Ahmed, und Fakhri Hamad, dem Übersetzer von Ismail, immer grösser. Aus aller Welt strömten sie herbei und tatsächlich konnte das Kino im August 2010 wieder seine Pforten öffnen.

 

Marcus Vetters Dokumentation eines aussergewöhnlichen und eindrucksvollen humanitären Projektes verdichtet sich im Verlauf spannend wie ein Krimi. Massgeblich trägt dabei die hervorragende Montagearbeit dazu bei. Ein weiteres Lob verdient die Kamera, die zum Teil unter schwierigsten Bedingungen Menschen und Situationen mit feiner Beobachtung einfängt.

 

Ein besonderer Gewinn sind dabei zum Beispiel Protagonisten wie der Vorführer des Kinos. Der Wunsch aller Helfer beim Aufbau war, dass „Cinema Jenin“ ein Ort des Friedens und ohne Waffen sein soll und dazu beitragen möchte, eines Tages zur Versöhnung mit Israel und der Anerkennung eines eigenen Staates gelangen zu können. Letztendlich ist „Cinema Jenin“ aber auch eine Hommage an das Kino und die Liebe zum Film selbst.

 

Am Sonntag, 6. April, ist das Café Palestine Zürich zu Gast im Qtopia. Ab 17.30 Uhr gibt es an der Kinobar orientalische Häppchen.

 

«CINEMA JENIN ist eine Geschichte über Mut in der Ausweglosigkeit. Doch noch viel mehr über die Kraft der Hoffnung und eines gemeinsamen Ziels.» (FBW-Filmpreis-Jury)

 

«Die Dokumentation überzeugt nicht zuletzt durch ihre Nähe zu den Protagonisten. Die Zukunft des Cinema Jenin indes bleibt am Ende ungewiss.» (NZZ) 

 

«Doch aller Rückschläge und Widerstände zum Trotz entwickelt das friedenstiftende Projekt eine immer grössere Dynamik, das Kino wird zum Herzstück eines Kulturzentrums mit angeschlossenem Gästehaus und einer geplanten Filmproduktionsstätte. So leuchtet an einem Ort, der seit Jahrzehnten vom Krieg geprägt ist, zusammen mit den Kinoprojektoren nun auch die Hoffnung auf. Sie sollte weit über Jenin hinausstrahlen.» (sueddeutsche.de)

 

«Denn der Film verliert sich nicht in schicken Bildern vom Ringen um eine bessere Zukunft. Er zeigt den Dreck und das Elend der Gegenwart. Die Momentaufnahme aus einem Dorf weitet sich dabei zu einem Panorama von weltgeschichtlicher Bedeutung. Wer Palästina fern von Zeitungsschlagzeilen und TV-News-Sensationen kennenlernen möchte, zumindest ansatzweise, darf die Dokumetation nicht versäumen!» (getidan.de) 

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