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GLAUSER

GLAUSER
von Christoph Kuhn
Schweiz, 2011, DE, 75'

 

Irrenhaus Münsingen 1934. Ruhig ist die Nacht und schwarz. Friedrich Glauser - Schriftsteller, Dadaist, Fremdenlegionär, Morphinist - kommt aus dem Grübeln nicht heraus. Erinnerungsblitze rufen die Kindheit in Wien wach, den Vater, der ihn nie verstand, die geliebte Mutter, die starb, als er vier war. Wie schillernde Blasen tauchen Momente von damals auf und wollen nicht zerplatzen.

Das Schreiben darüber wird zur weissen Magie, bildet die Brücke zwischen der Anstalt und der Welt draussen. Es entstehen Novellen und Kriminalromane. In der Person des Wachtmeisters Studer entwirft Glauser eine positive Vaterfigur, die ihn berühmt macht.

Als er entlassen wird, führt Glauser mit seiner Freundin Berthe Bendel ein rastloses Leben zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer. Doch wo auch immer er neu anzufangen versucht, holt ihn die Vergangenheit ein. Er stirbt 42-jährig - einen Tag vor der geplanten Hochzeit ...

Der Film von Christoph Kühn mit Zeichnungen von Hannes Binder ist eine magische Entdeckungsreise zu Friedrich Glauser (1896-1938), dem grossen, zwischen Rebellion und Resignation pendelnden Schriftsteller. Fotos, Texte, Zeichnungen, fiktive Szenen und Interviewpassagen sind kunstvoll verwoben – und tauchen Glauser, bei dem Leben und Werk stets eng verbunden waren, in ein überraschendes Licht.

 

qtopia zeigt den Film in Zusammenarbeit mit der Kulturgemeinschaft Uster (KGU). Im Anschluss an den Film gibts ein Podiumsgespräch. Der KGU-Literaturverantwortliche Markus Hanhart unterhält sich mit dem Literaturkritiker und Glauser-Kenner Hardy Ruoss.

 

«Wie schon in seinem Film über Nicolas Bouvier vertraut Kühn auch hier auf die literarische Kraft der Texte, diesmal jener aus Glausers Feder, die er eindringlich und erfrischend un-illustrativ mit dokumentarischen Aufnahmen wie auch mit den wundervollen, expressiven Bildern von Hannes Binder unterlegt.» (NZZ)

«Dass der Film nicht das Schweizer Kulturgut Glauser zeigt, den Herzschrittmacher des Schweizer Kriminalromans, sondern alle seine Facetten, einen sehr privaten, intimen Glauser, ist verdienstvoll. Eine solche Intimität liesse sich sonst wahrscheinlich nur in stundenlanger Recherchierarbeit im Schweizer Literaturarchiv, wo Glausers Nachlass verwaltet wird, herstellen.» (Tages-Anzeiger)

 

«Eine historische Aufnahme eines Gesprächs mit Berthe Bendel von 1985 als wunderbare Trouvaille im Film: Die äusserst sympathische Lebensgefährtin (und ehemalige Pflegerin) von Glauser […] erzählt schnörkellos und mit viel Nähe von ihrem damaligen Geliebten. Und gibt so ein ebenso schlichtes wie einfühlsames Zeugnis vom Menschen Friedrich Glauser.» (Filmbulletin)

 

«Christoph Kühns sorgfältiger und abwechslungsreicher Dokumentarfilm bietet eine gute, neugierig machende Einführung in Glausers Leben und Werk.» (Neue Luzerner Zeitung)

 

«Schön, wie Christoph Kühn die Bilder von Hannes Binder auf der Leinwand zum Leben erweckt und sich damit auf eine Entdeckungsreise zu Friedrich Glauser begibt.» (Annabelle)

 

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