INVERSION

Niloofar, Mitte Dreissig, lebt zusammen mit ihrer chronisch asthmakranken Mutter Mahin in einem Apartment in Teheran. Sie leitet erfolgreich die Schneiderei ihres verstorbenen Vaters. Seit einigen Wochen trifft sie sich mit ihrem Jugendfreund Soheil, der erst kürzlich in die Stadt zurückgekehrt ist. Zwischen ihnen entwickelt sich eine zarte Liebe. Niloofar führt ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Aber diese Freiheit scheint ein jähes Ende zu nehmen, als die Ärzte ihrer Mutter raten, so rasch wie möglich aufs Land zu ziehen, weil sie zunehmend unter Teherans Smog leidet. Nilofaars ältere Geschwister treffen über ihren Kopf hinweg eine weitreichende Entscheidung: Als jüngste Tochter soll sie ihre Mutter in die Provinz begleiten und pflegen. Der Bruder löst das Geschäft des Vaters auf und ihre Schwester beginnt mit der Organisation des Umzugs. Plötzlich sind alle Koffer gepackt und Niloofar muss mit Entsetzen erkennen, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Doch statt sich einfach klaglos ihrem Schicksal zu fügen, beschliesst Niloofar, selber für sich zu entscheiden…
INVERSION feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes. Sahar Dowlatshahi in der Rolle der Niloofar ist die gefeierte Schauspielentdeckung in diesem berührenden iranischen Drama um eine Frau, die sich von hochgesteckten Erwartungen und falschen Illusionen emanzipieren muss.
Am 3.9.2017, dem Tag des Kinos, beträgt der Eintrittspreis 5 Franken.
«Inversion bringt uns den Problemen, mit denen starke Frauen im Iran zu kämpfen haben, am Beispiel dieser intimen, kleinen Familengeschichte näher, welche von der extrem starken Hauptdarstellerin Sahar Dowlatshah getragen wird. Die Umweltverschmutzung, welche im Film visuell dargestellt wird, spielt eine wichtige Nebenrolle. Sie wirkt bedrückend und einengend, womit sie gut als Metapher für das Leben der Frauen im Iran funktioniert.» (Outnow.ch)
«Der Film funktioniert innerhalb der klassischen Tradition des persischen Films, die man schon als «klammheimliche Spannung des Alltäglichen» beschrieben hat. Hier aber wird auffällig viel gesprochen, in wunderbaren, zärtlichen, aber auch in aggressiven, streitbaren Dialogen. Diese Gespräche umfassen alle Bereiche des Lebens: das Glück und das Unglück, den Erfolg und den Misserfolg, das Scheitern und das Gelingen.» (Der andere Film)
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