GIMME DANGER

Er ist eine der charismatischsten Figuren der Musikszene. Seine entfesselten, lasziven Auftritte mit entblösstem Oberkörper sind legendär: Iggy Pop, der mit The Stooges in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre die Musik-, Underground- und Subkultur revolutionierte – und das Establishment schockierte. Die Band löste sich mehrmals auf, vereinte sich neu und wurde 2010 in die «Rock and Roll Hall of Fame» aufgenommen. Ihr kraftvoll-fiebriger Sound mit Elementen aus Rock, Blues, R ’n‘ B und Free Jazz gilt als Ursprung des Punkrocks, inspirierte Bands und Musiker wie die Sex Pistols, David Bowie oder John Cale.
Jetzt hat Jim Jarmusch («Paterson», «Only Lovers Left Alive») einen Film über den «Godfather of Punk Rock» Iggy Pop und The Stooges realisiert. «Gimme Danger» erzählt von ihren Erfolgen, Drogeneskapaden, Trennungen und Wiedervereinigungen. Jarmusch entlockt dem hochintelligenten Freigeist Iggy Pop – der übrigens in seinen Filmen «Dead Man» und «Coffee and Cigarettes» mitgespielt hat – viel Persönliches. Der amerikanische Kultregisseur verwebt Interviews mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen von Gigs und packendem Archivmaterial zum damals brodelnden kulturellen und politischen Zeitgeist. «Gimme Danger» ist ein elektrisierend-verspielter Film – und eine Liebeserklärung an den unvergleichlichen Iggy Pop und The Stooges.
«Jarmusch wiederlegt den Mythos, epochale Pop-Phänomene entstünden aus dem Nichts, und fächert kaleidoskopartig eine Genealogie unzähliger Einflüsse auf. Er zeigt einen Iggy Pop, der wie der Staubsauger seines selbstgebastelten Instruments alles um sich herum aufsaugt: den Sound der Detroiter Stahlfabriken, den schwarzen Blues, die Psychedelia der Hippies, den anarchischen Witz des Komikertrios The Three Stooges, das der Band ihren Namen verpasste, oder das Kinderprogramm im Fernsehen.» (zeit.de)
«Überhaupt überlässt Jarmusch die Bühne in Gimme Danger seinem Protagonisten Iggy und nimmt sich dieses Mal als Regisseur zurück. Jarmuschs markanter Stil ist in seinem erst zweiten Musikdokumentarfilm subtiler als in seinen Spielfilmen. Er lässt Pop die Geschichte über seine ikonische Band selbst erzählen.» (Filmbulletin)
«Der Mann mit dem noch immer mustergültig durchtrainierten Oberkörper ist gerade 70 geworden. Er blickt im Film sehr klug auf jene Epoche zurück, ohne je abgeklärt zu sein. "Gimme Danger" ist kein braves, dokumentarisches Helden-Biopic, sondern bleibt immer sehr nah an der chaotischen Geschichte der Stooges, ohne die der Punk undenkbar und unsere Welt sehr viel langweiliger wäre.» (MDR)
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