MOI ET MON BLANC

Mamadi ist ein attraktiver junger Mann aus Burkina Faso. Er studiert in Paris und gehört zu den besten an der Uni. Als das Stipendium von zu Hause ausbleibt, muss er sich mit Schwarzarbeit in einem Parking das Leben finanzieren. Hier lernt er die ìUnterweltë kennen und den Franzosen Franck, mit dem er nach einem grossen Geldfund nach Afrika abhaut. Eine zeitgenössische Komödie übers Leben in anderen Kulturen.
Es gibt eine sehr schöne Karikatur, die vor Jahren entstanden ist und auf der ein Schwarzer und ein Weisser einander gegenüber stehen. Der Weisse sagt da zum Schwarzen: ìDu schwarz!ë. Worauf der Schwarze antwortet: ìIch weiss.ë ìMoi et mon blancë, was soviel heisst wie ìIch und mein Weisserë, ist eine stimmige Komödie, die in Paris beginnt und in Ouagadougou endet. Der Burkinabe Pierre Yameogo zeichnet darin Konturen von zwei Welten nach, in denen jede seiner beiden Figuren einmal in die Minderheit versetzt ist. Schliesslich sind wir alle an den meisten Orten dieser Welt Fremde.
Der Unterschied zwischen einzelnen Orten besteht vor allem darin, wie mit dem Fremden umgegangen wird. Und da kann es zu herrlich absurden Situationen kommen wie jenen, in denen der kluge Schwarze in Paris zwar mit Bravour seine Examen ablegt, aber gleichzeitig zur Schwarzarbeit gezwungen ist. Oder zum Nachtessen bei den Eltern des anderen. So witzig der Titel, der nicht zuletzt an Jean Rouchs ìMoi un noirë aus den 50er Jahren erinnert, so unterhaltsam die Handlung des Films. Es ist ein lockerer Tonfall, den Yameogo ganz bewusst eingeschlagen hat. Er spielt mit Elementen des Alltags hier und dort und lässt uns schmunzeln über das kurlige Paar, das da eher zufällig eine Freundschaft entwickelt.