ZUGVÖGEL - EINMAL NACH INARI
Der Dortmunder Bierfahrer Hannes (Joachim Król) liest in seiner Freizeit am liebsten in Kursbüchern. Und keineswegs nur in denen der Deutschen Bahn, nein, er schmökert in den Fahrplänen aller europäischen Bahnlinien und kennt die besten Verbindungen auswendig. Verständlich, da? er unbedingt am 1. Internationalen Wettbewerb für Kursbuchleser im nordfinnischen Inari teilnehmen will. Als ihm sein Chef aus heiterem Himmel den schon bewilligten Sonderurlaub plötzlich verweigert, sieht der an sich schüchterne Hannes rot, schlägt den Chef zusammen und fährt los. Im Schlafwagen freundet er sich mit dem Schaffner an, was ihn am darauffolgenden Morgen in Stockholm in eine unerfreuliche Lage bringt. Im Zug lernt Hannes allerdings noch jemanden kennen: Die geheimnisvolle Finnin Sirpa (Outi Mäenpää), die auch auf dem Weg nach Norden ist. Ein unerwartetes Wiedersehen an Deck der Fähre bringt Hannes auf die Idee, Sirpa zu fragen, ob sie nicht nach Inari mitkommen möchte. Am nächsten Morgen ist sie jedoch verschwunden und hinterlä?t ihm einen Brief . . . Inzwischen heftet sich Kommissar Stefan Fanck (Peter Lohmeyer) dem Kursbuch-Träumer an die Fersen, der keine Ahnung hat, da? sein Chef ermordet wurde und er der Tat verdächtigt wird. Fanck will unbedingt vor Hannes in Inari ankommen. Hannes trifft im Speisewagen auf ein finnisches Paar (Kati Outinen und Kari Väänänen), das ihn gastfreundlich zum Wein einlädt. Fast wie in einem Kaurismäki-Film ist das Bier ausverkauft, die Kellnerin liest Dostojewski, und irgendwann bekommt er Sirpas Brief übersetzt: «Geh Deinen Weg, geh zu Deinem Ziel. »Und eines hat Hannes auf dem langen Weg nach Inari begriffen: Der beste Weg im Leben mu? nicht immer der schnellste sein . . .