THULETUVALU

Ein berührendes Portrait von Menschen, deren gemeinsames Schicksal eng miteinander verbunden ist, obwohl sie an zwei völlig unterschiedlichen Enden des Globus leben.
Der Film erzählt von Jägern in Thule in Nord-Grönland, dem nördlichsten Ort der Erde, die noch immer, wie ihre Vorfahren, die meiste Zeit des Jahres bei Temperaturen bis unter vierzig Grad in Fellkleidern und mit Hundeschlitten zur Jagd fahren, um ihre Familien und ihre Hunde zu ernähren. Und er erzählt von Inselbewohnern in Tuvalu, die in den endlosen Weiten des Pazifiks auf schmalen Korallenriffen leben und sich, wie viele Generationen vor ihnen, von Fischen, Kokosnüssen und selbst angebautem Gemüse ernähren.
An beiden Orten nimmt der Film mit den Menschen am teilweise archaischen Leben in ihren so gegensätzlichen Welten im eisigen Norden und auf der tropischen Insel im Pazifik teil. Dabei werden neben den Unterschieden auch immer mehr Verbindungen und Gemeinsamkeiten deutlich: An beiden Orten zeigt sich, sei es beim Jagen oder beim Fischen, bei Eisfahrten oder beim Kanubau, wie das Meer als wichtigste Nahrungsquelle das ganze Dasein der Einheimischenprägt. Hier wie dort erleben wir, wie aus dieser engen Abhängigkeit von der Natur und in der grossen Abgeschiedenheit von der übrigen Welt über Jahrhunderte ihre besonderen Lebensweisen entstanden sind, die sich bis heute erhalten haben.
Zunehmend zeigt sich anhand der Protagonisten, wie die Eisschmelze im Norden sowohl die Jahreszeiten, die Landschaft als auch ihr ganzes Leben verändert und wie der daraus entstehende Wasseranstieg gleichzeitig die Menschen in Tuvalu damit bedroht, dass ihre Heimat eines Tages in den Fluten des Meeres versinken wird. Mit den Hauptpersonen des Films erleben wir, wie diese Veränderung ihrer Umwelt ihre Lebensentwürfe und Gedanken immer mehr bestimmt.
Zwischen Hoffen und Wut, Resignation und Zuversicht suchen sie eine Haltung zu dieser Bedrohung. Und einige sehen sich gar gezwungen, einen Schlussstrich unter ihre bisherige Existenz zu ziehen und von Grund auf ein neues Leben zu beginnen.
Die Geschichten aus den beiden Orten verbinden sich im Lauf des Films zu einer einzigen Geschichte, in der die Protagonisten zunehmend als erste und feinste Seismografen jenes Wandels erkennbar werden, der einmal alle Menschen der Welt betreffen wird.
Nach dem Film folgt ein Podiumsgespräch mit dem Regisseur Matthias von Gunten.
«In grandiosen Aufnahmen veranschaulicht der buchstäblich an die Ränder der Welt gehende Film in ebenso unaufdringlicher Weise wie bisweilen spektakulären Momenten Folgen der Klimaerwärmung.» (NZZ)
«Matthias von Gunten bleibt auch in seinem neuen Film seiner Methode treu. Ganz aus der Distanz nähert er sich mit der Kamera den Menschen an (...) Ganz schlicht ist diese Methode, aber sehr anschaulich...» (Der Landbote)
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