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MR. MORGAN'S LAST LOVE

MR. MORGAN'S LAST LOVE
von Sandra Nettelbeck
Belgien, 2013, ohne Dialoge de/fr, 116'

 

Beginnend mit dem Tag, an dem Pauline (Clémence Poésy) ihm im Bus ihre Hilfe anbietet, stolpert der sture, vom Leben erschöpfte Matthew Morgan (Michael Caine) zurück ins Glück. Die entwaffnende Lebensfreude und der unerschütterliche Optimismus der jungen Frau erobern sein altes Herz und der stille Professor wird plötzlich zu einem Schüler des Lebens. Auf ihren alltäglichen Abenteuern mit Spaziergängen durch Paris, Mittagessen im Park und Reisen aufs Land entdeckt das ungewöhnliche Paar zahlreiche Schätze: Freundschaft, Gemeinschaft, Romantik – und die Bedeutung von Familie. Indem sie sich gegenseitig darin bestärken, wieder an menschliche Zuneigung zu glauben, findet Pauline eine neue Art von Familie, während sich Matthew nach langer Zeit wieder seinem Sohn Miles (Justin Kirk) annähert.

 

Dieser hingegen sieht sich selbst von den Veränderungen rund um seinen Vater betroffen. Was als Versuch von Miles und seiner Schwester Karen (Gillian Anderson) beginnt, Matthew nach Hause in die Vereinigten Staaten zu holen, führt zu Entwicklungen in Miles’ eigenem Leben, mit denen er nie gerechnet hätte. Gerade rechtzeitig lernen Vater und Sohn, sich wieder gegenseitig zu respektieren, die Vergangenheit ruhen zu lassen und der Zukunft entgegen zu sehen – und finden beide, jeder auf seine eigene Weise, wieder Liebe und Hoffnung.

 

«Das feingeistige Spiel von Caine, Poésy und den anderen Akteuren, die nie ins Sentimentale abgleitenden Dialoge und die oft an impressionistische Gemälde erinnernden Bilder von Kameramann Michael Bertl machen die bittersüsse Tragikomödie zu einem Ereignis für alle, die es gefühlvoll, aber nicht gefühlsduselig mögen.» (Die Südostschweiz)

 

«Michael Caine in einer fein nuancierten, bewegenden Performance ist das Zentrum dieser melancholischen Tragikomödie von Sandra Nettelbeck ("Bella Martha"). Ihr gelingt es, in der Geschichte eines Mannes, der sein Leben als nicht mehr lebenswert betrachtet, die auch als reine Tragödie hätte gelesen werden können, Humor ebenso wie Emotion angenehm dezent aber wirkungsvoll einzusetzen, ohne je in Kitsch abzugleiten. Ein wunderbarer Film, der das Leben feiert, für ein reifes Publikum.» (20min.ch)

 

«Doch es wird mit leichtem Erzählton klar gemacht, dass die Pflege von Freundschaften wesentlich zu einem guten Leben auch in späten Jahren beitragen kann. Dazu hat Nettelbeck von Françoise Dorner auch eine scharfe Absage an den gängigen Jugendwahn übernommen. Eindringlich wird gezeigt, dass jedes Alter seine Licht- und Schattenseiten hat, und dass enge Beziehungen über Generationen hinweg jung und alt gleichermassen bereichern.» (sda)

 

«Der Film ist stimmungsvoll und in der Inszenierung stimmig: stürmischen Auseinandersetzungen folgen bedächtige Momente, Streit und Misstrauen, wo möglich, die Versöhnung. Wirklich sehenswert aber machen «Mr. Morgan’s Last Love» die beiden sich prächtig ergänzenden Hauptdarsteller: Der grossartige und charismatisch spielende Sir Michael Caine, der Matthew Morgan als sensiblen und liebenswürdigen Alten mit Ecken und Kanten zeigt sowie Clémence Poésy in der Rolle der Pauline, die ihm mit erfrischender Verve und jugendlichem Charme begegnet.» (Der Landbote)

 

«Ein Plus ist auch das spielfreudige Ensemble: Allen voran der 80-jährige Michael Caine, der noch einmal alle Register seines Charmes zieht, während die 30-jährige Clémence Poésy mit forscher Natürlichkeit dagegenhält. Für die grösste Überraschung sorgt jedoch «Akte X»-Star Gillian Anderson, die ihren Kurzauftritt mit einem Furioso aus Kaltschnäuzigkeit und Egoismus würzt. Ein Hingucker, der für den ganzen Film steht: Immer dann, wenn «Mr. Morgan’s Last Love» die bequeme Klischeeschiene verlässt, wird er zum Mehr-Erlebnis.» (Berner Zeitung)

 

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