LE QUATTRO VOLTE

Ein alter Ziegenhirt verbringt die letzten Tage seines Lebens in einem ruhigen mittelalterlichen Dorf. Im tiefsten Süden Italiens hütet er seine Ziegen, an einem Ort, den die meisten Dorfbewohner seit langem verlassen haben. Er ist krank. Seine Medizin ist der Staub vom Kirchenboden, den er jeden Tag mit etwas Wasser trinkt. Als er eines Nachts stirbt, halten seine Ziegen Wache am Sterbebett.
Ein Zicklein wird geboren. Wir folgen seinen ersten zaghaften Schritten, sehen, wie es heranwächst bis es kräftig genug ist, um zu weiden. Doch in den Bergen verliert es den Anschluss an die Herde. Das Junge sucht Schutz unter einer majestätischen Tanne, die sich im Bergwind wiegt. Deren Leben wird bestimmt von den Jahreszeiten. Kurze Zeit später liegt die Tanne auf dem Waldboden und ist nur noch das Skelett ihrer selbst. Die Köhler verwandeln sie nach alter Tradition in Holzkohle. Unser Blick verliert sich im Rauch der Asche.
«Im Laufe eines Jahres verwandelt sich die Materie viermal, «quattro volte»: vom Menschen via Tier und Pflanzen in Kohle. Regisseur Frammartino protokolliert die Transformationen lakonisch und sanft, mit Sinn für Rhythmus und Auslassungen, mit einem Blick für aufschlussreiche Details und völlig ohne Geschwurbel. Philosophische Fragen über die Vergänglichkeit stehen bei ihm im Dienst eines lyrischen Kinos, das nicht grübelt, sondern prächtige Bilder schafft.» (ZüriTipp)
«Der Film ist mehr Meditation als Unterhaltung.» (students.ch)
«Le quattro volte ist ein liebenswerter und strahlender Film. Eine Rarität im heutigen italienischen Kino.» (Viennale)