AKTE GRÜNINGER

Februar 1939: Die Schweiz schliesst ihre Grenzen für jüdische Flüchtlinge. Doch weiterhin gelangen Hunderte von Menschen ohne gültiges Visum über die Grenze. Zur Überprüfung der illegalen Grenzübertritte wird vom Chef der eidgenössischen Fremdenpolizei, Heinrich Rothmund (Robert Hunger-Bühler), eine Untersuchung eingeleitet. Polizeiinspektor Robert Frei (Max Simonischek), ein junger, ehrgeiziger und obrigkeitsgläubiger Beamter, wird in den Kanton St. Gallen beordert. Dort kommt er einem Hilfssystem auf die Schliche, das von breiten Teilen der Bevölkerung getragen und vom St. Galler Polizeihauptmann Paul Grüninger (Stefan Kurt) ermöglicht wird.
Im Laufe der Ermittlungen erhärtet sich der Verdacht, dass Grüninger Flüchtlinge ohne gültige Visa hereinlässt, auch Dokumente fälscht und Flüchtlinge illegal über die Grenze bringt. Grüninger gesteht Frei zwar seine Taten, doch dass er damit gegen das Gesetz und somit gegen die Staatssicherheit handle, will er partout nicht einsehen. Er tue dies aus reiner Menschlichkeit und könne nicht anders. Frei ist irritiert. Grüningers Uneinsichtigkeit und der Anblick der hilfesuchenden Flüchtlinge lassen bei ihm Zweifel an der Richtigkeit seines Auftrags aufkommen. Soll er seinen Vorgesetzten seinen Bericht vorlegen? Oder Paul Grüninger decken?
«Der Film “Akte Grüninger” wagt sich in seiner Inszenierung von Schweizer Geschichte mit den neuralgischen Fragen, die er aufwirft, an durchaus heikle und relevante Punkte vor – mehr als die meisten neueren Spielfilme aus Schweizer Produktion. “Akte Grüninger” veranlasst uns, den Blick zurück in die Vergangenheit und in die Zukunft, aber vor allem auch auf die unmittelbare Gegenwart zu richten.» (NZZ)
«Ein Drama, selbst ein historisches, darf parteilich verdichten, und dieses nimmt Partei gegen die Kälte. Manchmal gerät das etwas melodramatisch, und man mag sich stören am pädagogischen Ton einiger Dialoge. Aber da ist dann immer der hervorragende Stefan Kurt, der den Grüninger spielt: trocken, nach innen gekehrt, und als entstamme auch der pädagogischste Satz echtem Anstandsgefühl.» (Züri-Tipp)
«Wie Steven Spielbergs Hollywoodproduktion "Schindlers Liste" liegen dem Filmdrama reale Personen und Begebenheiten zugrunde, stimmig in Szene gesetzt, sowohl über die Ausstattung als auch von den Akteuren. Ein aufwühlender Schweizer Film.» (TagesWoche)
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