RAPITO
Bologna 1858: Eines Nachts tauchen bei der jüdischen Familie Mortara Abgesandte der katholischen Kirche auf. Sie hätten erfahren, dass der kleine Edgardo heimlich getauft worden sei, also wolle man ihn im katholischen Glauben erziehen. Trotz Gegenwehr der Eltern nehmen sie den Sechsjährigen mit in die Klosterschule des Vatikans. Seine Eltern freilich wehren sich und schaffen es, dass die Entführung international bekannt wird. Papst Pius IX gerät unter Druck, bleibt aber hart. Marco Bellocchio zeichnet in seinem opulenten Historiendrama ein frühes Bild der katholischen Kirche als kriminelle Organisation, die selbst vor Kindsraub nicht zurückschreckt.